Der Wasserdruck ist im Heizkreislauf dafür verantwortlich, alle Heizkörper zuverlässig und bedarfsgerecht mit Wärmeenergie zu versorgen. Damit das heiße Wasser zu jedem Zeitpunkt alle Heizkörper erreicht, muss sich der Heizungsdruck in einem bestimmten, vorgegebenen Bereich bewegen. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der Druck ansteigt und über dem Maximalwert des Heizsystems liegt. Erfahren Sie in unserem Artikel unter anderem, wie Sie erkennen, ob der Druck in der Heizung zu hoch ist und welche Ursachen für diesen Fehler infrage kommen.
Wenn der Druck in der Heizung zu hoch ist

Die Bedeutung des Drucks im Heizsystem
Um die Bedeutung des Drucks in einem Heizsystem zu verstehen, gehen wir zunächst auf den grundlegenden Aufbau einer konventionellen Gebäudeheizung ein.
Der korrekte Druck
Jede Heizungsanlage ist ein Unikat. Das bedeutet, dass sich der korrekte Druckbereich der Anlage auch von Gebäude zu Gebäude unterscheidet. Damit der Soll-Druck der Pumpe korrekt bestimmt wird, legt der Fachmann diesen bei der Dimensionierung des Heizsystems fachgerecht aus.
Dabei sind sowohl die Länge des gesamten Rohrsystems, die Anzahl der zu versorgenden Heizkörper als auch die zu überwindende Höhendifferenz im Gebäude zu berücksichtigen. Um eine Höhendifferenz von 10 Metern zu überwinden, benötigt die Pumpe beispielsweise einen Druck von 1 bar.
In 3 Schritten zur Heizungsberatung
Anfrage schicken
Vermittlung zum Heizungsbauer
Individuelle Beratung erhalten
Als Richtwert gilt, dass der Druck einer gewöhnlichen Heizungsanlage im Einfamilienhaus bei rund 1,5 bis 1,8 bar liegt. Dadurch wird gewährleistet, dass der Druck auch an der höchsten Stelle im Gebäude noch rund 0,5 bar über dem Atmosphärendruck liegt.
Druck in der Heizung zu hoch: Das Manometer verschafft Klarheit
Sie können leicht am Manometer erkennen, ob der Druck in der Heizung zu hoch ist oder stattdessen die Heizung an Druck verliert. Das Manometer ist beim Heizkessel angebracht und gibt Auskünfte über den tatsächlichen Druck, den minimalen Druck und den optimalen Druckbereich.
So lesen Sie das Manometer Ihrer Heizungspumpe ab
Der schwarze Zeiger gibt den aktuellen, tatsächlichen Druck an.
Der rote Zeiger kann statisch eingestellt werden und zeigt den Mindestdruck an.
Der grün eingefärbte Bereich markiert den optimalen Druckbereich der Anlage.
Bei einigen Manometern gibt es bei einem Druck von zirka 2,5 bar noch eine rote Grenzmarke. Sie zeigt den Maximaldruck an.

Liegt der schwarze Zeiger über dem optimalen Druckbereich, kann dies bedeuten, dass der Druck in der Heizung zu hoch ist. Das ist in jedem Fall zu vermeiden, da Schäden an der Membran des Ausdehnungsgefäßes entstehen können. Das Membranausdehnungsgefäß (MAG) verfügt zwar über ein Sicherheitsventil zum Ablassen von Wasser bei zu hohem Systemdruck. Arbeitet dieses Ventil jedoch nicht korrekt oder ist defekt, kann sich der Druck erhöhen und die Membran des Ausdehnungsgefäßes nimmt Schaden.
Diese Ursachen können dahinter stecken
Wenn der Druck in der Heizung zu hoch ist, kann dies verschiedene Gründe haben. Die wichtigsten Ursachen sind:
Das macht der Heizungsprofi bei einem zu hohen Heizungsdruck
Sollten Sie feststellen, dass der Druck in Ihrer Heizung zu hoch ist, sollten Sie in jedem Fall einen Fachmann mit der Fehlersuche und der Behebung des Problems beauftragen. Ein qualifizierter Fachbetrieb ist in der Lage, die Ursache des zu hohen Drucks zuverlässig zu identifizieren und schnell zu beheben.
Neben der Fehlersuche und -behebung ist es wichtig, den Druck zu korrigieren, um Schäden am Heizsystem abzuwenden. Dazu kann mithilfe des Füll- und Entleerungshahns Wasser aus dem Heizkreislauf abgelassen oder Heizungswasser nachgefüllt werden, bis der Druck wieder im gewünschten Soll-Bereich liegt. Auch diese Aufgabe ist unbedingt einem Fachmann zu überlassen, um Schäden am Heizsystem durch eine unsachgemäße Bedienung zu vermeiden.
So kann der Fachmann den Druck regulieren
Abschalten der Heizungsanlage inklusive der Umwälzpumpe
Anschluss eines Wasserschlauchs an den Entleerungshahn
Öffnen des Entleerungshahns und Abfuhr von überschüssigem Wasser
Kontrolle des Heizungsdrucks nach dem Ablassen des Wassers
Druck in der Heizung zu hoch? Handeln und nicht warten!
Ein zu hoher Druck im Heizsystem tritt nicht häufig auf, kann aber Schäden am Membranausdehnungsgefäß verursachen und sollte daher schnell behoben werden. Als Heizungsbesitzer können Sie zu hohen Druck auch ohne Fachkenntnis am Manometer Ihrer Heizungspumpe erkennen.
Liegt der Druck über dem optimalen Bereich, empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit einem qualifizierten Fachbetrieb. Dieser kann die Ursache identifizieren und den Druck korrigieren, indem er zum Beispiel die korrekte Menge an Wasser ablässt.