Wenn Ihr Stromversorger Strom für die Beleuchtung, die Waschmaschine und andere elektrische Geräte liefert, rechnet er diesen per Kilowattstunde (kWh) ab. Auch der Gasverbrauch wird für die Abrechnung in Kilowattstunden umgerechnet. Für Sie als Verbraucher ist es deshalb wichtig zu wissen, wie Sie kWh berechnen können. In diesem Beitrag gehen wir unter anderem darauf ein, was Sie mit einer kWh alles machen können und erläutern die Berechnung des Verbrauchs und der Kosten anhand von anschaulichen Beispielen.
Kilowattstunden (kWh) berechnen: Energiekosten ermitteln und kontrollieren

Was ist eine Kilowattstunde?
Eine Kilowattstunde ist die übliche Einheit, wenn es darum geht, den Energieverbrauch zu berechnen. Das Kürzel für Kilowattstunde lautet „kWh“. Sie haben es sicherlich schon einmal auf dem Energielabel eines Elektrogeräts oder auf Ihrer Strom- beziehungsweise Gasrechnung gesehen.
Die Maßeinheit Kilowattstunde bezieht sich auf 1.000 Watt, die innerhalb einer Stunde verbraucht werden.
Was kann man mit einer kWh machen?
Sie können eine Energiesparlampe mit 15 Watt rund 70 Stunden oder fast drei Tage durchgehend brennen lassen.
Sie können in einem Toaster mit einer Leistung von 1.000 Watt rund 40 Scheiben Toastbrot rösten (Bedingungen: Ein „Durchgang“ dauert drei Minuten und der Toaster bietet zwei Scheiben Toast Platz.)
Sie können damit rund 7 Stunden am Computer spielen.
Sie können ungefähr 10 bis 15 Hemden mit einem 1.000 Watt-Bügeleisen bügeln.
Sie können damit einmal Wäsche waschen.
Die kWh für einzelne Geräte berechnen
Mit dem Wissen um die jeweiligen Einheiten können Sie den Verbrauch einzelner Geräte ganz einfach selbst ausrechnen. Die Leistungsaufnahme eines elektrischen Geräts wird im Haushalt meist in Watt angegeben. Deshalb müssen Sie zunächst die Watt in Kilowatt umrechnen:
1.000 Watt = 1 Kilowatt
100 Watt = 0,1 Kilowatt
10 Watt = 0,01 Kilowatt
1 Watt = 0,001 Kilowatt
Mit der folgenden Formel können Sie dann die kWh eines Geräts pro Jahr berechnen:
Kilowatt * Nutzungsdauer in Stunden * Nutzungstage pro Jahr
Beispiel: So viel Strom verbraucht Ihr Fernseher pro Jahr
Ein gängiger Flachbild-TV braucht für den Betrieb 120 Watt. Das entspricht 0,12 Kilowatt.
Läuft der Fernseher 3 Stunden pro Tag, benötigen Sie 0,36 kWh Strom.
Hochgerechnet auf ein Jahr verbraucht Ihr Fernseher 0,36 kWh * 365 Tage = 131,4 kWh/Jahr.
Wie viel kWh Strom verbraucht ein Haushalt pro Jahr?
Es gibt eine einfache Formel, um den Jahresverbrauch an Strom in kWh für einen gesamten Haushalt zu berechnen. Sie lautet:
Anzahl der im Haushalt lebende Personen * 200 kWh
+ Wohnfläche des Haushalts in Quadratmetern * 9 kWh
+ Anzahl der Geräte im Haushalt * 200 kWh1
Beispiel: Stromverbrauch pro Jahr in einem 4-Personen-Haushalt
4 Personen à 200 kWh = 800 kWh
100 Quadratmeter Wohnfläche à 9 kWh = 900 kWh
12 Elektrogeräte à 200 kWh = 2.400 kWh (Kühlschrank, Kühltruhe, Herd, Mikrowelle, Waschmaschine, Wäschetrockner, 2 Fernseher, Hi-Fi-Anlage, 2 PCs, Surround-Anlage)
Rechnung: (4 * 200 kWh) + (100 m² * 9 kWh) + (12 * 200 kWh) = 4.100 kWh Stromverbrauch pro Jahr
Bei diesem Jahresverbrauch handelt es sich natürlich nur um eine Beispielrechnung. Wenn Sie beispielsweise Warmwasser mit einem elektronischen Durchlauferhitzer erzeugen, müssen Sie anstelle von 200 kWh mit 550 kWh rechnen. In der Rechnung ist außerdem noch keine Beleuchtung oder ein Smarthome-System berücksichtigt.
Stromkosten mit kWh berechnen
Wollen Sie nun die Stromkosten eines Geräts oder eines kompletten Haushalts berechnen? Hierzu können Sie den durchschnittlichen Strompreis von 0,32 Euro/kWh ansetzen. Diesen multiplizieren Sie mit der Verbrauchszahl.
Beispiel: Stromkosten pro Jahr in einem 4-Personen-Haushalt
Der Stromverbrauch liegt, wie oben berechnet, in Ihrem 4-Personen-Haushalt bei 4.100 kWh pro Jahr.
Die Rechnung: 4.100 kWh * 0,32 Euro/kWh = 1.312 Euro
Pro Jahr müssten Sie 1.1312 Euro für den Strom bezahlen.
Pro Monat wären das rund 109 Euro.
Die kWh berechnen und Sparpotenziale erkennen
Wenn Sie sich mit Ihrem Stromverbrauch auseinandersetzen, können Sie den jährlichen Strombedarf und somit auch die -kosten nachhaltig senken. Mit den folgenden Tipps lässt sich noch mehr Strom einsparen:
Heizungsbauer finden
Es kann also definitiv nicht schaden, sich mit der kWh-Berechnung im eigenen Haushalt zu beschäftigen. So können Sie nicht nur den Geldbeutel entlasten: Sie tun zudem etwas Gutes für die Umwelt. Denn beim Stromverbrauch zu sparen, bedeutet zugleich auch, CO2 zu reduzieren.

M.A. Phil R.
Phil R. hat mehrere Jahre in der Marketing-Abteilung eines Unternehmens für Heiz- und Kamintechnik gearbeitet. Dort hat er tiefe Einblicke in die Technik und Branche bekommen und gelernt, komplexe Heizungsthemen für Laien verständlich aufzubereiten.